Anmerkung: Die Quenya-Lektionen, einschließlich der Übungen, werden ständig überarbeitet. In manchen Fällen haben unvollständige Überarbeitungen dazu geführt, dass zwischen Übungen und Auflösungen Diskrepanzen entstanden. Hinzu könnten noch eventuelle Irrtümer meinerseits aufgrund der Übersetzung kommen. Helge Fauskanger hofft, dass er alle Fehler entfernt hat. Falls Sie jedoch Unstimmigkeiten zwischen den Aufgaben und den hier angeführten Lösungen vermuten, downloaden Sie bitte die neueste (englische) Version von der originalen Ardalambion-Seite. Bestehen die Unterschiede auch dort weiterhin, so bin ich (Mail an Webmistress) für Hinweise offen.
1. Markierung des korrekt betonten Vokals oder Diphthongs:
A.
Alcar
B. Alcarë
C. Alcarinqua
D. Calima
E. Oronti
F. Únótimë
G. Envinyatar
H. Ulundë
I. Eäruilë
J. Ercassë
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2.
K.
Ohtar: C (ach-Laut)
L. Hrávë: D (hr
als das ursprünglich stimmlose r, später
das normale r)
M. Nahta: C (ach-Laut)
N. Heru: A (das gehauchte H,
im Valinorischen Quenya ein ach-Laut)
O. Nehtë: B (ich-Laut)
P. Mahalma: Im frühen Exil-Quenya
wahrscheinlich C (ach-Laut), aber zum Zeitpunkt des Dritten Zeitalters
gilt A (gehauchtes H).
Q. Hellë: A (gehauchtes H)
R. Tihtala: B (ich-Laut)
S. Hlócë: D (die Gruppe hl
kennzeichnet ursprünglich ein stimmloses l,
später dann ein normales l)
T. Hísië: A (gehauchtes H)
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1.
A.
Pferde
B. Entweder nur "König", oder "ein König” mit
unbestimmtem Artikel, je nach dem, was der grammatikalische Kontext gerade
erfordert.
C. das Pferd
D. die Pferde
E. Könige
F. Ein Volk unter einem König.
G. Der König und die Königin.
H. Maiden
2.
I.
Tasari
J. Eldar
K. I
arani
L. Lier
M. I rocco nu i tasar.
N. Vendë ar tári.
O. I tári ar i vendi.
P. Anar ar Isil (höchstwahrscheinlich nicht i
Anar ar i Isil, da im Quenya die Wörter für diese Himmelskörper
als Eigennamen zählen und keinen bestimmten Artikel erfordern) anhören
1.
A.
Augenpaar, (ein natürliches Paar) Augen.
B. Zwei Augen (= atta hendi,
bezieht sich auf “zwei Augen”, die nur zufällig zusammenhängen, wie z.B. die
beiden Augen zweier unterschiedlicher Personen, je ein Auge von einer Person.
Die duale Form hendu andererseits bezieht
sich auf ein natürliches Augenpaar.)
C. Zwei Bäume.
D. Zwei Bäume (= atta aldar,bezieht
sich auf zwei beliebige Bäume. Aldu andererseits
bezeichnet ein Paar zusammenhängender Bäume, wie z.B. die Zwei Bäume Valinors.)
E. Ein Mann und eine Frau.
F. Die Steine.
G. Böden.
H. Berge.
2.
I.
Atta ciryar.
J. Ciryat.
K. Rancu (falls das Beispiel peu
„Lippenpaar“ allgemeingültig ist, wird im Fall von paarig auftretenden Körperteilen
stets die Endung –u benutzt, selbst wenn
das Nomen kein d oder
t enthält)
L. Orontu (da oron “Berg” den
Stamm oront- besitzt, tritt ein
t im Wort auf; folglich würde die duale Endung eher –u
als -t lauten)
M. Andu (Endung -u bevorzugt,
da bereits ein d im Wort existiert)
N. Aiwet.
O. Atta aiwi.
P. Neri ar nissi.
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1.
A.
Ein schwarzes Pferd.
B. helle Augen (hendu = ein natürliches Augenpaar).
C. Drei tote Männer.
D. Schöne Vögel.
E. Eine Königin
ist eine mächtige Frau.
F. Die Berge sind groß.
G. Am besten interpretiert
als"ein König [ist] mächtig", das Copula wird ausgelassen
und als selbstverständlich vorausgesetzt. Es kann jedoch ebenfalls lauten
"ein mächtiger König" mit etwas ungewöhnlicher Satzstellung
(ein attributives Adjektiv würde eher vor dem zugehörigen
Nomen stehen: taura aran
statt aran taura).
H. Der Mann und die
Frau sind weise.
Zumindest theoretisch könnten die Übungen A, C, und D auch übersetzt werden als "schwarz [ist] ein Pferd", "hell [sind] Augen", "schön [sind] Vögel", mit ausgelassenem Copula wie in Übung G. Doch wenn das Adjektiv unmittelbar vor dem Nomen steht, welches es beschreibt, nimmt man gewöhnlich an, dass es attributiv und nicht prädikativ gebraucht wird. Andererseits kann bei der Reihenfolge Nomen + Adjektiv wie in Übung G das Copula "ist/sind" sehr wohl ausgelassen werden.
2.
I.
I ninquë ando.
J. Alta
cirya.
K. I
talan ná carnë.
L. Minë
morë sar ar neldë ninqui sardi.
M. Sailë
arani nar taurë neri.
N. I taura
nér ar i vanya nís nar úmië.
O. Eldar
nar vanyë.
P. Eldar
nar vanya lië. (Beachten Sie hier, dass das attributive Adjektiv mit
dem Singularnomen lië
"ein Volk" im Numerus übereinstimmt, welches es auch beschreibt. Es stimmt nicht mit
dem Pluralnomen "Elben" überein wie in der vorhergehenden
Übung. anhören
(In den Übungen K, M, N, O, P können die Copula ná/nar ausgelassen und als selbstverständlich angenommen werden.)
1.
A.
Die Frau lacht.
B.
Der dickste Zwerg isst.
C.
Die Königin beobachtet den König.
D.
Der größte Berg ist mächtig.
E.
Der Mann ruft die schönsten Maiden herbei.
F.
Der Vogel singt.
G. Die Zwerge ergreifen die vier Elben.
H.
Der mächtigste König ist weise.
2.
I.
I nís tíra i analta cirya.
J.
I anúmië neri nar firini.
K.
I Elda mápëa i parma.
L.
Canta neri caitëar nu alda.
M.
I assaila Elda cendëa parma (an-saila wird durch
Assimilation zu assaila)
N.
I aran ar i tári cendëar i parma.
O.
I aiwi lindëar.
P.
I canta Naucor tírar aiwë.
1.
A.
Der Mann las das Buch.
B. Die Zwerge aßen.
C. Der König
rief die Königin herbei.
D. Eine Frau sang.
E. Die Maiden beobachteten
den Elb.
F. Die fünf
Pferde lagen unter der großen Weide.
G.
Die Sterne schienen.
H.
Der Zwerg sah ein Pferd.
2.
I.
Nauco hirnë i harma.
J. I
Elda quentë.
K. I
rocco campë.
L. I
aran mellë Eldar (oder ...i Eldar mit dem Artikel,
wenn die Phrase "die Elben" sich auf ein paar ganz bestimmte Elben
bezieht, und nicht auf das Volk der Elben im Allgemeinen)
M. Nér
tencë lempë parmar.
N.
I tári ortanë.
O. I
arani haryaner altë harmar.
P. I
aran ar i tári tultaner canta Eldar ar lempë Naucor.
1.
A. Viele Zwerge besitzen Schätze.
B. Die Sonne wird sich erheben und die Vögel werden singen.
C. Sechs Männer werden das Tor bewachen.
D. Jeder Mensch wird sterben.
E. Alle Menschen sterben.
F. Ein weiser Mann liest viele Bücher.
G. Jeder Stern scheint über der Welt.
H. Der Elb ergreift den Zwerg.
In A, B, E, F und G wird der Aorist gebraucht, um verschiedene "allgemeine Wahrheiten" zu beschreiben, die mehr oder weniger zeitlos sind. In H beschreibt der Aorist eine momentane Handlung ohne Dauer.
2.
I. Ilya Elda ar ilya Atan.
J. I Elda hiruva i Nauco.
K. I rocco capë or i Nauco.
L. I aran turë rimbë ohtari ar turuva ilya Ambar.
M. I aran ar i tári cenduvar i parma.
N. I ohtar turë macil.
O. Ilyë rávi matir hrávë.
P. Enquë rávi mátar hrávë.
In K beschreibt der Aorist eine momentane Handlung ohne Dauer. In L und N beschreibt er (turë) ein generelles Charakteristikum oder eine "Gewohnheit" eines Individuums: Der König kontrolliert (immer) viele Krieger, der Krieger führt (generell, gewohnheitsmäßig) ein Schwert. In O beschreibt der Aorist eine "allgemeine Wahrheit" über Löwen, im zur Präsensform in P (mátar = "essen [engl.: are eating]"), welche statt dessen die andauernde Handlung ein paar bestimmter Löwen kennzeichnet.
1.
A. Der Mann hat den Schatz gefunden.
B. Die Löwen haben das Fleisch gegessen.
C. Der König hat die Königin herbeigerufen.
D. Die Frauen haben das Buch gelesen.
E. Die böse Königin hat die sieben Zwerge ergriffen.
F. Du hast sieben Bücher geschrieben.
G. Ich habe gesprochen.
H. Du hast es gesehen.
2.
I. I nér utúlië.
J. I otso Naucor amátier.
K. I seldor ecénier rá imbë i aldar.
L. I enquë Eldar oroitier i otso Naucor.
M. I Nauco unurtië harma.
N. Alaitien [oder alaitienyë]
i aran, an i aran elérië ilyë móli.
O. Alantiel [oder alantielyë],
ar ecénienyes.
P. Emétienyes.
A. [Der] scheinende Mond erhebt sich über die Welt.
B. Der springende Zwerg fiel durch den Boden.
C. Ich kann eine singende Maid hören.
D. Ein Mann, ein Schwert schwingend, wird die acht mächtigen Krieger
nicht erschrecken. (auf Deutsch eher als Relativsatz
ausgedrückt: ein einziger Mann, der ein einziges Schwert schwingt...)
E. Ein Sklave, einen mächtigen Mann ergreifend, ist nicht weise.
(wiederum auf Deutsch eher als Relativsatz: ein
Sklave, der einen mächtigen Mann ergreift...)
F. Die acht unter den Bäumen liegenden Löwen erhoben sich,
denn die Löwen wollten die Männer essen.
G. Ein Löwe kann nicht aufhören, Fleisch zu essen.
H. Der furchterregende Krieger hörte auf, das Volk zu beobachten
(oder auch: zu bewachen), denn der
Krieger war nicht weise.
2.
I. I nér roitala i Nauco ná ohtar.
J. I aran mernë lelya.
K. I vendë úmë verya cenë i tári.
L. I lálala nissi lender mir i coa.
M. I tolto lelyala Naucor polir hirë rimbë harmar.
N. Úmel(yë)
laita i Elda, umil(yë) laita i Atan, ar úval(yë)
laita i Nauco.
O. Merin(yë)
lelya ter Ambar ar lerya ilyë lier.
P. Veryala nér lendë ter i ando ar mir i oron.
Zu K: Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob cen- "sehen" auch im Sinne von "begegnen, treffen" gebraucht werden darf. Alternativ könnte man "sehen" = cen- auch in seiner grundlegendsten Bedeutung benutzen, so dass i vendë úmë verya cenë i tári wiederum als "die Maid wagte nicht, die Königin anzuschauen" interpretiert werden könnte.
1.
A. Ich liebe sie (Plural) tief [ = sehr, innig].
B. Sie singen schön, wie (die) Elben.
C. Alle neun Tore sind bewacht.
D. Sie wollen es rasch finden.
E. Du besitzt zwei Bücher, und endlich hast du sie gelesen.
F. Ich habe wahrhaftig einen Elb gesehen.
G. Der verborgene Schatz wird nicht gefunden werden [ = wird nicht sein
- gefunden]. (Möglicherweise
würde die quendische Wendung úva
hirna auch das Futur 2 nahelegen: "...wird
nicht gefunden worden sein", d.h. eine Bezugnahme auf eine
zukünftige Situation.)
H. Sie wollten es nicht tun, denn es zu sehen war ausreichend [reichte
aus].
2.
I. Elendientë nuldavë ter i nórë. (Sicherlich haben Sie bemerkt, dass "sind
gegangen" durch die Perfektform des Verbs lelya-
gebildet wird. Oder haben Sie vielleicht versucht, mittels lelyaina
oder ähnlichem ein separates Wort für "gegangen"
zu konstruieren? Völlig unnötig...)
J. I hostainë Eldar merner cenitas.
K. Técina lambë umë ve quétina lambë.
L. Lempë ciryar úmer farya; nertë farner.
M. Anwavë pustuvan
[oder pustuvanyë] caritas.
N. Lintavë hostanentë i nertë ruhtainë Naucor.
O. Teldavë cenuvalyet ve emériel(yë)
cenitat.
P. Umintë merë hlaritas.
Die Wortreihenfolge ist sicherlich etwas flexibel; die Adverbien in M, N und O könnten vermutlich auch dem Verb folgen (z.B. hostanentë lintavë für "sie versammelten rasch"). Vgl. die Auflösung zu I. Doch wenn ein Objekt oder Infinitiv folgt, empfinde ich es irgendwie holprig, es vom finiten Verb durch ein dazwischen gestelltes Adverb zu trennen. Natürlich können Sie auch jederzeit das Adverb ans Ende des Satzes stellen.