Während zahlreiche unregelmäßige Formen auftreten, scheint die einfache Vergangenheit (Imperfekt) des Quenya gemeinhin nach folgenden Regeln gebildet zu werden:
A-stämmige Verben erhalten die Endung –në. Die Primärverben können ebenfalls diese Endung erhalten, wenn ihr letzter Konsonant –r oder –m lautet, vermutlich auch bei einem –n (keine Beispiele vorhanden). Wird eine Endung an ein primäres Verb auf –l angehängt, wandelt sich die Stammendung von –në zu –lë (was zu einem Doppel-l ll führt, z.B. villë als Vergangenheitsform von vil- "fliegen").
Primäre Verben mit den Endkonsonanten p, t, c bilden ihre Vergangenheitsform durch Anhängen der Endung –ë und nasaler Infixion (Einfügen eines –n- vor dem letzten Konsonanten des Stamms; so wird mat- "essen" zu mantë "aß"); dieses "n" wird zudem vor dem Konsonanten p zu einem m (also top- "bedecken" zu tompë "bedeckte").
Übungen
1. Übersetzen Sie ins Deutsche (und üben Sie gleichzeitig Ihr Vokabular; die meisten der Wörter in den Übungen A-H wurden bereits in früheren Lektionen eingeführt):
A. I nér cendanë i parma.
B.
I Naucor manter.
C.
I aran tultanë i tári.
D. Nís
lindanë.
E.
I vendi tirner i Elda.
F.
I lempë roccor caitaner nu i alta tasar.
G.
I eleni siller.
H.
I Nauco cennë rocco.
2. Übersetzen Sie ins Quenya:
I.
Ein Zwerg fand den Schatz.
J. Der Elb sprach.
K. Das Pferd sprang.
L. Der König
liebte die Elben.
M.
Ein Mann schrieb fünf Bücher.
N.
Die Königin erhob sich.
O.
Der König besaß große Schätze.
P. Der
König und die Königin beriefen vier Elben und fünf Zwerge
ein.
Die Auflösungen finden Sie hier.