Zusammenfassung
Das Perfekt
(vollendete Vergangenheit) des Quenya wird gebildet, indem die Endung
-ië
dem Verbstamm angehängt wird. Endet der Stamm auf einen Vokal, entfällt
dieser, bevor die Endung -ië
appliziert wird. Verben auf -ya scheinen
die beiden letzten Buchstaben des Stamms zu verlieren, y
und a.
Der Stammvokal wird verlängert, sofern ihm nicht unmittelbar ein
Konsonantenkluster folgt.. Normalerweise wird der Stammvokal verdoppelt
und als sog. Augmentierung vor das Verb gestellt (ric-
"drehen" vs. irícië
"hat gedreht", hanya-
"verstehen" vs. ahánië
"hat verstanden"). Jedoch tauchen im veröffentlichten
Material auch einige unaugmentierte Perfektformen auf (beispielsweise
fírië
und nicht ifírië für "ist
gestorben"); es mag also zulässig sein, die Augmentierung fort
zu lassen und immer noch eine korrekte Perfektform zu erhalten. Es ist
ein wenig unklar, wie eine Augmentierung vor ein Verb gestellt wird, das
auf einen Vokal beginnt.
Die Pronomen
des Quenya sind typischerweise eher Endungen denn separate Wörter.
Unter diesen pronominalen Endungen finden wir -n
oder -nyë "ich", -l
oder -lyë "Du (höfliche
Form), Ihr" und -s "es".
Es können auch zwei pronominale Endungen an ein Verb gehängt
werden; in diesem Fall bezeichnet die erste das Subjekt des Verbs,
und die zweite sein Objekt (ceninyë "ich sehe",
ceninyës
"ich sehe es").
Vokabular