Zusammenfassung
Der Infinitiv
ist eine Grundform des Verbs, die nicht flektiert wird, weder für
Zeit noch für Personen; daher kann er nicht als Prädikat des
Satzes dienen (wie es ein finites Verb könnte).
Ein Infinitiv kann mit anderen Verben kombiniert werden, um längere
Phrasen zu bilden.
Während mehrere Unklarheiten existieren, ist der (oder ein) Infinitiv
des Quenya offensichtlich mit dem Verbstamm identisch, mit der Ausnahme,
dass Primärverben die Endung -ė
erhalten (z.B. quet- "sprechen"
im Satz polin quetė
"Ich kann sprechen"). Dies scheint der Infinitiv zu sein,
der gebraucht wird, wenn infinite und finite Verben kombiniert werden
(wie im eben zitierten Beispiel, in welchem der Infinitiv quetė
mit der finiten Form des Verbs pol-
"kann" kombiniert wird).
Das negative Verb um- (Imperfekt śmė, Futur śva) kann offensichtlich sowohl als negatives Copula ("nicht sein") dienen, wie auch als Verb, das mit anderen Infinitiv-Verben kombiniert werden kann, um etwas "... nicht tun" auszudrücken (z.B. umin quetė "Ich spreche nicht").
Das aktive
Partizip (oder Partizip
Präsens ) ist ein verbales Adjektiv. Es beschreibt
den Zustand desjenigen, welcher die Handlung ausführt, die das
Verb ausdrückt (z.B. "das Blatt fällt" -> das
aktive Partizip des Satzes würde lauten: "fallend":
das Blatt ist fallend, es ist ein fallendes Blatt).
Das aktive P. wird gebildet, indem die Endung -la
an den Verbstamm angehängt wird. Der Stammvokal wird verlängert,
wenn ihm kein Konsonantencluster folgt.
Es ist etwas gewiss, wie die Endung -la
an an den Stamm eines Primärverbs angehängt wird,
doch eine plausible Annahme lautet, dass die Endung an die Präsensform
des Verbs (mit verlängertem Stammvokal und der Endung -a)
gefügt wird, da der Präsens eine andauernde Aktion kennzeichnet.
Ein Beispiel wäre tķra
von tir- "schauen, betrachten,
beobachten, bewachen", daher tķrala
als das Partizip "schauend, betrachtend, beobachtend, bewachend").
Vokabular
Übungen
1. Übersetzen Sie ins Deutsche:
A.
Sķlala Isil ortėa or Ambar.
B. I cįpala Nauco lantanė ter i talan.
C. Polin hlarė lindala vendė.
D. Minė nér tśrala minė macil śva ruhta i tolto
taurė ohtari.
E. Mól mįpala taura nér umė saila.
F.
I tolto rįvi caitala nu i aldar ortaner, an i rįvi
merner matė i neri.
G. Rį umė polė pusta matė hrįvė.
H. I ruhtala ohtar pustanė tirė i liė, an i
ohtar śmė saila.
2. Übersetzen Sie ins Quenya:
I. Der den Zwerg verfolgende Mann ist ein Krieger ( = Der Mann - verfolgend
- den Zwerg - ist ein Krieger).
J. Der König wollte gehen.
K. Die Maid wagte nicht, die Königin zu sehen.
L. Die lachenden Frauen gingen in das Haus.
M. Die acht reisenden Zwerge können viele Schätze finden.
N. Du lobtest nicht ( = du tatest nicht - loben)den Elb, du lobst nicht
(selbes Schema: du tust nicht - loben) den Menschen, und du wirst
den Zwerg nicht loben.
O. Ich möchte durch die Welt reisen und alle Völker befreien.
P. Ein wagemutiger ( = wagender) Mann ging durch das Tor und in den Berg
hinein
Die Auflösungen finden Sie hier.